Montag, 16. Dezember 2013

50.000 Menschen zeichnen die ePetition gegen Hartz4 Sanktionen und was das mit der Kalahari zutun hat

Es ist geschafft


Seit Wochen läuft im Petitionssystem des Deutschen Bundestages eine sog. ePetition zum Thema "Hartz4". Ziel der Petition, die von einer Mitarbeiterin eines JobCenters in Hamburg eingereicht wurde, ist es die Sanktionspraxis im Bereich Hartz4 abzuschaffen.

Damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit der Frage befasst, müssen mindestens 50.000 Bürger die Petition unterzeichnet haben. Das geht jetzt auch per Internet mittels eines Computersystems des Deutschen Bundestages. Haben 50.000 Menschen die Petition innerhalb eines bestimmten Zeitraums unterzeichnet, dann ist das sog. Quorum erreicht und der Petitionsausschuss wird sich mit der Petition befassen müssen.

Diese Petition läuft noch bis zum 18. Dezember. Und bereits heute, am 17. Dezember 2013, haben mehr als 50.000 Bürger die Petition gezeichnet und ... Das Computersystem des Bundestages zeigt "Quorum erreicht NEIN"

Wunder der Technik.


Von Kunden und anderen Absonderlichkeiten


Im System von Hartz4, offiziell ALG II genannt, wird der nachsuchende Mensch nicht mehr Antragsteller bezeichnet, sondern wird als "Kunde" bezeichnet. Das Amt ist auch kein Amt mehr sondern eine "Agentur" (Agency). Sind die Mitarbeiter jetzt "Agenten", nein, sie sind Kundenbetreuer. Das Ganze ist nach meiner Ansicht eine Farce mit der das klassische Über-Unterordnungsverhältnis Staat - Hilfesuchender des Verwaltungshandelns kaschiert werden soll. Folgerichtig soll der "Kunde" seine Pflichten auch mittels einer sog. "Wiedereingliederungsvereinbarung" mit der hilfeleistenden Stelle "vereinbaren". Weigert sich ein Hilfesuchender die "Vereinbarung" zu unterschreiben, so bekommt er seine Pflichten mittels klassischem Verwaltungsakt mitgeteilt. Soviel zu "Kunden, "Agenturen, "Kundenbetreuern" und "Vereinbarungen". Die ganze Sache ruft in mir Erinnerungen an einen höchst makabren Witz wach. Der Witz spielt im Südafrika der Rassentrennung und geht so.


Hartz4 und was das mit der Kalahari zutun hat


Da fährt ein Bus durch die sonnendurchglühte Kalahari Wüste. Drinnen sitzen Weiße und Farbige. Angesichts der Schwüle im Bus kommt es zum Konflikt. Die Farbigen wollen nicht mehr nur auf den hinteren Sitzreihen sitzen und sie protestieren lautstark. Als es dem Busfahrer "zu bunt" wird bremst er scharf und hält an. Dann fordert er alle Passagiere auf den Bus kurz zu verlassen anderenfalls weigere er sich weiterzufahren. Als alle draussen sind bittet er kurz um Ruhe. "Wißt Ihr was?", fragt er die Passagiere. "Schwarz, weiß, rot, gelb, welche Farbe auch immer Ihr habt, das ist ganz egal. Stellt Euch einfach vor wir seien jetzt alle grün, richtig grün. So, und jetzt Ihr lieben Grünen alles zurück in den Bus. Und zwar die Hellgrünen nach vorn und die Dunkelgrünen nach hinten."

So, oder so ähnlich müssen sich Menschen die "Kunden" des Hartz4 Systems sind auch fühlen.

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